Wir gelangten vom Flughafen Zürich-Kloten aus mit einer Edelweiss auf die Insel Lesbos und weiter mit dem Bus des Reisebüros nach Míthymna (Mólyvos). Unterwegs wurden verschiedene andere Reisende in anderen Ortschaften und Hotelanlagen abgesetzt. Da wir sehr spontan ein Last-Minute Angebot gebucht hatten und die Destinationen der früher ausgestiegenen Feriengäste sahen (das Hotel eingerahmt von 3 Strassen, Sicht auf das Meer aber auf eine Distanz von 5 Kilometern usw.), waren wir auf allerlei Unbill vorbereitet. Allen Befürchtungen zum Trotz wurden wir als vorletzte der Feriengäste an ein richtig schönes Hotel mit eigenem Strand gefahren. Das Zimmer war sauber und viele Gäste gab es nicht, so dass Pool und Strand und die wunderschöne Gartenanlage uns fast ganz allein gehörten. Leider war das Meer schon zu kalt um darin zu baden, aber im Pool war es doch noch angenehm warm. Natürlich mussten wir die Insel erkunden und nahmen so manchen Weg, auch querfeldein, unter die Füsse.

Dabei gelangten wir auch zur Therme in Efthaloú, ein paar Kilometer weiter östlich. Die Therme liegt direkt am Strand und musste natürlich ausprobiert werden. Bei Wassertemperaturen von bis 46°C brauchte es zuerst schon etwas Überwindung um mehr als nur eine Zehe einzutauchen und lange konnten wir bei der Hitze nicht im Wasser sitzen bleiben. Zum Abkühlen sprangen wir daher ins Meer (welches uns doch vorher noch zu kalt erschien) und zum wieder Aufwärmen ging es zurück in die Therme. Das war schon sehr eindrücklich und hielt unseren Kreislauf kräftig auf Trab.

Eine besondere Eigenheit der Landbesitzer ist ins Auge gestochen: Jeder Quadratmeter Land und sei er noch so steinig, ohne jeden ersichtlichen Ertrag und kilometerweit abseits von irgendwelchen Bauten… er war eingezäunt!
Zwischen den Ortschaften Sigrí und Ántissa liegt der versteinerte Wald. 
Mit seinen bis zu 11.5 Meter langen und bis zu 4.3 Meter hohen versteinerten Bäumen ist er europaweit einmalig. Durch den starken Wind und die dadurch bedingte Erosion werden sie von der darüber liegenden Erdschicht befreit und sichtbar.                                                 .

Nur dank unseres Reise-Taschenbuches stiessen wir auf eine weitere Sehenswürdigkeit. Es handelt sich dabei um ein beim Dorf Ágra gelegenes gut erhaltenes antikes Stück eines typisch lesbischen Mauerwerkes. Jeder darin verwendete Stein hat eine andere Form, ist aber so beschnitten worden, dass er sich den anderen Steinen perfekt anpasst. Bei diesem Ausflug stolperten wir buchstäblich über zwei Griechische Landschildkröten.

Mólyvos ist der Standort einer beeindruckenden gut erhaltenen Burg. Die Eintrittskarte in das dortige Museum macht so manchem Ausweis alle Ehre, trägt sie doch eine Vielzahl unterschiedlicher Sicherheitsmerkmale, wie sie sonst kaum vorhanden sind (mein Beruf schlägt durch). Am Fusse der Burg schmiegt sich das Städtchen an den Hang. Schmale schmucke Gässchen und steile Treppen durchziehen den Ort und unzählige Katzen sind überall anzutreffen.

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