6. Juni 2009 bis 20. Juni 2009

Ankunft in Agia Napa nach einem 3 stündigen Flug mit einigen Turbulenzen. Anschliessend fuhren wir und einige wenige andere Feriengäste mit dem Bus zum Hotel Napa Mermaid.

Hotel
Aufgrund früherer Erfahrungen von Gerda lag das Hotel zwar an einer Strasse, diese führte aber früher nur bis zum Kap Greco und es herrschte daher nur wenig Verkehr. Inzwischen wurden aber die Strassen ausgebaut und eine Autobahn mit Anschluss in der Nähe gebaut und es hat entsprechend mehr Verkehr.

Das umgebaute Hotel selber überrascht mit grosszügigen Speisesälen, viel Platz zum Essen unter freiem Himmel und grosszügig dimensionierten Aufenthaltsbereichen rund um die Bar am Pool und in der Lobby.

Zum Frühstück gibt es eine wirklich schöne Auswahl an frischen Broten, Eierspeisen, Bratspeck, Früchten, Joghurt, Käse, Aufschnitt, Salat und vieles mehr. Dazu stehen frische Küchenkräuter auf dem Frühstückstisch, was eine gemütliche Atmosphäre schafft. Wir können täglich auf der Terrasse essen, was für die Ferien natürlich wichtig ist.

Am Pool hat es grosse Sonnensegel. Hier erholen wir uns immer mal wieder, hören Musik und lesen was das Zeug hält.

Strand
Wir sind immer wieder am öffentlichen Strand von Agia Napa. Der ist riesig, und es hat immer genügend Sonnenschirme und Liegen parat. Das Wasser ist angenehm kühl oder nur ein wenig zu kalt je nach Temperament und Ansicht. Wir liegen also mal richtig auf der faulen Haut und geniessen die Sonne und das Rauschen des Meeres.

Hier gibt es alle Arten von Wassersport: Parasailing, Jet-Ski, zum Teil mit Matratze im Schlepptau, auf der sich jemand festhält und durch die Gischt segelt, Banane am Boot, keilförmige Matratze am Boot, Highspeedboot, The-Yellow-Submarine, Piratenboot oder Katamaran. Was auffällt: wir sehen keine Segelschiffe rund um Agia Napa. Einmal sehen wir einen grossen Frachter am Horizont. Ist der wohl auf dem Weg zum Suezkanal?

Im Wasser gibt es verschiedene Strömungen, zum Teil auch ablandige. An einem Tag treibt die Strömung haufenweise Plastik an.

Die Kinder buddeln Löcher, um sie mit Wasser zu füllen und die Füsse darin zu baden, bauen Burgen, verzieren sie mit Kugeln oder Vögeln aus Sand und Steinen, gehen ins Wasser bis die Wellen sie überrollen und sie prustend auftauchen, graben sich ein, sind den ganzen Tag beschäftigt mit sich und dem Meer.

Wenn die Flut hoch kommt, umspült sie die vordersten Liegestuhlreihen an gewissen Stellen.

Wir spazieren auch einmal die ganze Strecke von Nissi Beach bis zu unserem Hotel dem Strand entlang. Dabei entdecken wir eine Bucht, die total veralgt ist, und stellen fest, dass es uns an unserem Ende des Ortes bei weitem am besten gefällt.

Agia Napa
In Agia Napa gibt es abseits der Strasse ein langes Aquädukt, welches wohl von den meisten Touristen nicht beachtet wird. Ein parkähnlicher Weg beidseits eines ausgetrockneten Bachbettes führt zu einem kleinen Durchlass im mauerförmig aufgebauten Aquädukt. Wir haben bei der Besichtigung dieses Bauwerkes auch einige Agamen gesehen und fotografiert. Ein anderes Mal haben wir einen Gecko entdeckt.

Wir besuchen ein mitten in Agia Napa liegendes Kloster und den örtlichen Hafen, wo am Abend zuvor das Pfingstfest stattfand. Offensichtlich wird hier das Pfingstfest mit Jahrmarktbetrieb und Feuerwerk abgehalten und wohl sämtliche Einheimischen sind bis spät nachts oder früh morgens auf den Beinen.

Für das Nachtessen gibt es viele Möglichkeiten im Dorf. Das Lime Light, ein Grillhaus mit zypriotischen Spezialitäten, bietet wirklich üppige Portionen zum fairen Preis. Die Taverna Napa hat typisch griechische Gerichte. Das Los Bandidos ist ein mexikanisches Restaurant, das Abwechslung vom griechischen Essen bietet.

Der Gang durch die nächtlichen Gassen ist ein Spiessrutenlauf, denn vor jeder Bar bedrängen einen Animatoren.

Mietwagen
Da wir auf einem handgeschalteten Modell bestanden hatten, erhalten wir für den Preis des reservierten Kategorie A Autos eine Kategorie C.

Als erstes fahren wir nach Choirokoitia, einem Ort wo vor 9000 Jahren die Menschen in einem Dorf, gebaut aus Lehm und Stein, hausten. Sie lebten vom Fischfang, der Jagd und hielten Schweine, Ziegen und Schafe und bauten Getreide und Hülsenfrüchte an. Die Überreste des Dorfes sind noch gut zu erkennen.

In Kolossi besuchen wir eine ehemalige Ritterburg, welche von den Johannitern im 15. Jahrhundert gebaut worden war und noch sehr gut erhalten ist. Die Wohnräume in den oberen Geschossen waren mit offenen Kaminen beheizbar. Flankiert wird die Burg von einer teilweise eingestürzten Kirche.

Wir fahren weiter nach Kourion, welches im 11. Jahrhundert vor Christus erstmals in einer ägyptischen Schrift erwähnt wurde. Die Hochblüte dieser Stadt war die hellenistische und römische Epoche. Bei den hier sichtbaren Ausgrabungen sind vor allem die Überreste einer Villa mit 30 Zimmern und einem noch gut erhaltenen Mosaikboden beeindruckend, ebenso wie das noch bis in die obersten Ränge erhaltene Theater. Ausgrabungen sind hier auf einigen tausend Quadratmetern zu finden.

Die Landschaft ist natürlich abwechslungsreich. Auffällig sind für uns Ölfässer, die als Zaun oder als Stützmauer verwendet werden.

Nach der Rückkehr und einer erfrischenden Dusche fahren wir nach Protaras zum Nachtessen.

An einem Tag erkunden wir das Troodos-Gebirge. Lefkara ist ein Dorf, das für seine von Hand hergestellten Spitzen bekannt ist. Uns interessieren aber die engen Gassen und das Gemisch von alten und renovierten Häusern der Zyprioten mehr. Anschliessend fahren wir auf gewundenen Strassen zum 1951 Meter hohen Olymp. Hier fliegen abertausende von Marienkäfern und Wanzen durch die Luft und setzen sich auf den Kleidern und in den Haaren fest, so dass wir recht schnell die Flucht ergreifen, zumal nicht fotografiert werden darf, weil das Militär auf dem Gipfel diverse Einrichtungen betreibt. Das Kykkos-Kloster, das bekannteste und reichste Kloster Zyperns, befindet sich etwa 28 km weiter westlich in den Bergen. Die Kirche des Klosters ist überaus reich verziert mit Gemälden und goldenen Leuchtern usw.

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Halt im kleinen Fischerhafen von Potamos.

Ausserhalb der Hotelanlagen von Nissi Beach stossen wir auf einen schön eingerichteten Picknickplatz direkt am Strand. Dieser ist wegen des ausgewaschenen Gesteins aber nicht zum Baden geeignet und daher praktisch menschenleer. Im verwilderten Park läuft Marcel buchstäblich ein Chamäleon über den Weg, welches natürlich ein begehrtes Fotosujet wird. Es ist gut getarnt und versteht es, immer hinter den Ästen in Deckung zu bleiben. Auf dem Parkplatz fallen uns einmal mehr kaputte Autoscheiben auf. Sind die wohl für Diebstahl eingeschlagen worden?

Agia Thekla, eine kleine Kirche, liegt ebenfalls direkt am Strand. Daneben befindet sich eine in das Gestein gehauene Grotte. In dieser engen Grotte sind einige russgeschwärzte Ikonen vorhanden und in den Stein gehauene kleine Altare. Kaum vorstellbar, dass noch immer Gläubige herfinden.

Entlang der Grenze zum türkischen Teil Zyperns fahren wir durch verschiedene Ortschaften, erhaschen von einem View-Point aus auch einen Blick in den Grenzbereich, wo auch noch die UN präsent ist und gelangen schliesslich zum Cape Greko und an einen kleinen Strand mit vielen noch kleineren Buchten.

Larnaka ist unser nächstes Ziel. Wir besuchen dort die Lazaruskirche und die Burg, welche sich direkt am Strand befindet. Natürlich ist auch in dieser Burg ein Museum untergebracht und der Eintritt kostet 1.70 € wie in jedem Museum hier. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht.

Aus einem offen stehenden Geschäft in einer Seitengasse tönt uns rhythmisches Geklappere entgegen und in der Luft hängt der Geruch von Druckfarbe. Tatsächlich ist hier eine alte aberfunktionstüchtige Heidelberg-Buchdruck-Maschine in Betrieb. Einige Gassen weiter stossen wir auf eine ganze Reihe von Produktionsstätten. Zumeist handelt es sich um Polstereien oder Möbelbauer, welche ihre Werkstätten in dunklen hohen Räumen haben und wo teilweise ein unbeschreibliches Chaos herrscht.

Nikosia ist die Hauptstadt Zyperns. Von einem Aussichtsturm aus erhalten wir einen Rundblick über die geteilte Stadt und haben direkte Sicht auf einen der vielen Grenzübergänge auf der Ledra-Strasse. In einer Seitengasse sieht es aus wie im Krieg. Aufgeschichtete Sandsäcke mit Lücken für Beobachtungsposten und Gewehrschützen, darüber Nato-Stacheldraht und im Hintergrund zerfallene Häuserfronten. Der Grenzübergang selber ist nur zu Fuss passierbar, aber ohne ID-Karte stellt sich die Frage für uns nicht. Mitten in der Altstadt befindet sich ein Hamam mit mehreren runden Kuppeln, in welche kleine, runde Glasscheiben eingelassen sind. Wegen der herrschenden Hitze verspüren wir aber nicht die geringste Lust, uns das Gebäude von innen anzusehen.

Zu kaufen gibt es Mode und Luxus zwischen Geschäften mit Alltagsgegenständen. Für uns auffällig sind die Schuhe: es hat welche mit Bleistift- oder Plateauabsätzen, Schuhe mit „Halstüchern“ oder möglichst silbern glitzernde Schuhe die aussehen wie die Sandalen bei den alten Griechen.

Unser Auto haben wir bei der Ankunft in Nikosia auf einem grossen, aber als privat gekennzeichneten Platz abgestellt. Wir haben Glück, können kostenlos parkieren und nachher ungehindert wieder weg fahren.

Zum Abendessen fahren wir ins Fernagin in Deryneia für ein typisches Meze.

Capo Greko
Wir fahren mit dem Linienbus Richtung Capo Greko. Wir wollen zu Fuss das Kap umrunden und zurück zum Hotel wandern. Die Strecke führt quer über das Land, vorbei an allerlei Sträuchern, die hin und wieder mit Tafeln beschriftet sind. Wilde Spargeln soll es dort auch geben, aber wir sehen nichts, was auch nur entfernt an Spargeln erinnern würde. Inzwischen verziehen sich die Wolken und die Sonne brennt uns kräftig auf den Rücken. Trotzdem ist es eine schöne Wanderung. Wir sehen viele Eidechsen und Agamen und schliesslich, als wir das Kap umrundet haben, hören wir das Geschrei von Vögeln. Diese haben ihre Brutplätze inmitten der hier steil aufragenden Felsen und es handelt sich offensichtlich um Falken. Nach etwas mehr als 4 Stunden Fussmarsch gelangen wir wieder ins Hotel.

Bekannte
An einem ruhigen Tag erhalten wir an der Rezeption eine Nachricht vom Juwelier Melekkis, der weit herum bekannt ist. Wir sind mit einigen anderen hier in den Ferien weilenden Schweizern zum Nachtessen eingeladen. Es wird uns ein Taxi geschickt und nach dem opulenten Essen mit Sushi und Fleisch ab dem heissen Stein werden wir vom Taxi zurück ins Hotel gebracht.

Allgemeines
Glaubt man den Einheimischen, dann ist es für die Jahreszeit zu heiss. Uns soll es recht sein.

Was auffällt: es leben inzwischen mehr ausländische Menschen hier als früher. In Hotels und Bars arbeiten viele Mitteleuropäer und Russen, auf Baustellen Maghrebiner und Ägypter. Auch die Gäste haben sich verändert. Früher waren die Engländer eindeutig die grösste und lauteste Gästegruppe. Jetzt hat es viele Russen. Der Liegenvermieter am Strand beklagt sich über sie. Oft buchen sie einen All-inclusive-Aufenthalt und wollen dann kein Geld mehr für Liegen und Sonnenschirme ausgeben, sondern legen sich mit dem Hotelbadetuch direkt in den Sand. Auch für die Bars und Restaurants sind die All-inclusive-Angebote natürlich schädlich.

Uns fällt auf, dass es viele geschlossene Restaurants, Hotels und Bars gibt, egal ob auf dem Troodos oder in Ayia Napa. Zum Teil hat es mehr Animatoren auf der Strasse als Gäste. Ist es noch zu früh in der Saison oder ist das die Wirtschaftskrise?

Rückreise
Am Morgen packen wir unsere sieben Sachen zusammen und verbringen dann die restliche Zeit am Pool. Der Bus kommt mit wenig Verspätung und holt uns und zwei andere Feriengäste ab für die 45-minütige Fahrt zum Flughafen Larnaca. Der Rückflug ist problemlos und die Turbulenzen sind nicht so stark wie beim Hinflug. Nur die vier Kleinkinder im Flieger verbreiten Unruhe.

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