Mittwoch, 18.05.2011 bis Samstag, 29.05.2011

Schon der Flug war ein Erlebnis. Es war der erste Flug der Saison, der mit Edelweiss Air direkt von Zürich nach Santorini angeboten wurde, und die ganze Crew war in Feierlaune. Kein Wunder, sie würden auf dem Rückweg leer fliegen, weil ja noch niemand nach Hause wollte.

Wir flogen halb um die Insel herum, um dann zu landen.

Wie so oft dauerte es eine Weile, bis der Bus für den Hoteltransfer parat war. Unser Hotel war in Kamari, also relativ nah beim Flughafen. Wir mussten dann auf der Strasse aussteigen, weil die Gassen beim Hotel für den Bus einfach zu schmal waren.

Wir hatten für die erste Hälfte unseres Aufenthaltes das Hotel Glaros in Kamari gebucht. Wir wollten auch diese weniger bekannte Seite der Insel sehen und einige Wanderungen unternehmen.

Überall waren noch Renovierungsarbeiten im Gang, fast täglich öffnete ein anderer Strandabschnitt oder ein anderes Restaurant für die Saison. Der Strand hier war aus grobem Kies. Aber da das Wasser sowieso kalt war, spielte das keine grosse Rolle. Die Kirche Agios Nikolaos am Südende der Bucht war ein hübsches Fotomotiv. Sogar ihre Stützmauer aus rotem und schwarzem Lavastein und anderen Steinblöcken war schon eine Besonderheit.

Im Ort hatte es gleich um die Ecke ein paar tolle Restaurants, und das Chicken Apricot entwickelte sich zu unserem Leibgericht. Immer wieder spazierten wir auch der Seepromenade entlang. Nebst Restaurants gab es da auch Kunsthandwerk und wir fanden auch hübsche Kerzenhalter als Souvenir.

Eine unserer Wanderungen führte von Kamari über Alt-Thira nach Perissa. Der Aufstieg brachte uns an der Kapelle Zoodochos Pigi, die sich weiss leuchtend von der Felswand abhob, vorbei. Am Wegrand fanden wir wilde Kräuter wie Salbei, Thymian und Oregano.

Die Ausgrabungen von Alt-Thira, das ca. 1000 v.Chr. gegründet worden war, waren total spannend und überhaupt nicht überlaufen. Dazu kam die tolle Aussicht über das Meer, die tollen Farben mit dem roten Mohn, der hier überall wuchs, und die vielen kleinen Tiere, die wir sahen. Unser Star war ein Gecko.

Auf der anderen Seite stiegen wir hinab nach Perissa. Dabei sahen wir sowohl den Ort als auch Höhlen, die noch für das Vieh gebraucht werden. Die Bootsfahrt von Perissa zurück nach Kamari war etwas unruhig, aber überlebbar.

Mit dem Mietauto fuhren wir auf den Profitis Ilias, um das Kloster zu besuchen. Die Rebberge waren hier auch einen Halt wert. Die Reben werden nicht hoch gebunden, sondern flach auf den Boden gelegt. Damit bleibt die Feuchtigkeit besser im trockenen Boden. Und natürlich fanden wir wieder Schmetterlinge und Esel als Fotomotive. Dann ging‘s an den Windmühlen von Emborio vorbei. In Ormos Vlichada assen wir dann zu Mittag. Dort sahen wir auch die alten Tomatenfabriken und spazierten am langen Strand.

Natürlich mussten wir auch an die Red Beach. Nachdem wir die Parkplätze und Händler hinter uns gelassen hatten, mussten wir noch etwas klettern, bis wir am Strand waren. Der Kies war nicht nur rot, sondern mischte sich mit schwarzen Steinen. Aber die Kulisse war definitiv einmalig.

Nach einer Fahrt ans Kap Akrotiri mit seinem Leuchtturm streiften wir noch durch die Gassen vom Dorf Akrotiri.

In Pyrgos machten wir den letzten Halt des Tages. Nebst den vielen Gassen und Kirchen gab es auch schöne Türen und Durchgänge und Gärten zu bestaunen. In Francos Café gab es einen Drink mit Blick auf die Caldera und den Kraterrand. Im Sonnenuntergang beim langsamen Eindunkeln genossen wir den herrlichen Moment.

An einem anderen Tag wanderten wir auf den Profitis Ilias und von dort nach Pyrgos. Wieder wurden wir mit einer prächtigen Sicht belohnt. Der Weg nach Pyrgos war besonders schön. Schliesslich entschlossen wir uns, auch noch zu Fuss nach Kamari zurück zu kehren.

Inzwischen war es Zeit, das Hotel zu wechseln. Ich hatte eine starke Erkältung mit Husten, also holten wir uns zuerst noch Medikamente in der Apotheke. Dann brachte uns das Taxi zum Hotel Andromeda Villas in Imerovigli. Auf der Fahrt nahm der Taxifahrer einfach noch eine Bekannte auf unsere Kosten mit.

Unser Zimmer war noch nicht bereit, und so konnten wir am Pool warten. Dann bekamen wir als Entschädigung für die lange Warterei für die erste Nacht ein Zimmer im besseren Schwesterhotel, was halt bedeutete, dass wir dann nochmals all unsere Sachen packen und zügeln mussten.

Der Panoramaweg von Fira nach Oia führte natürlich auch am Hotel vorbei. Dabei merkten wir, dass hier Maultiere oder Esel als Arbeitstiere noch ihre Berechtigung haben. Es wäre unmöglich, am steilen Kraterrand mit Autos Waren zu transportieren, und so helfen die Tiere mit. Aber auch die Menschen müssen einiges leisten, wenn sie den ganzen Tag ihre Waren und Einkäufe die Treppen hoch und runter tragen. Besonders in den Hotels mit dem vielen Gepäck ist das natürlich ein Thema.

Viele Restaurants und Hotels waren in der Nacht speziell beleuchtet, sei es um den Pool oder auf den Dächern. So gab es auch nachts malerische Bilder.

Wir wanderten zuerst mal auf den Skaros-Felsen, wo wir nebst dem tollen Blick in die Caldera mit den wartenden Kreuzfahrtschiffen und der Kapelle auch viele Eidechsen sahen, die ziemlich zutraulich waren. Dann wanderten wir der Klippe entlang bis nach Oia. Dieser malerische Ort ist nicht umsonst auf so vielen Katalogen und Kalendern zu finden. Hier gab es auch wieder tolle Windmühlen, aber auch Restaurants mit herrlicher Aussicht und hübsche Geschäfte. Wir kletterten hinauf und hinunter, um möglichst viele verschieden Blickwinkel zu erhaschen. Doch dann waren wir erschöpft und nahmen den Bus zurück, bevor der Sonnenuntergang kam.

Vom Balkon unseres Hotels sahen wir den Sonnenuntergang natürlich auch. Immer wieder hatte es Wolken davor, doch war es immer noch ein Spektakel, das wir gerne mit einem Glas Wein oder so genossen.

Wir spazierten der Klippe entlang nach Fira. Die Gassen dieses Orts waren voll mit Kreuzfahrtouristen, die sich zum Teil mit der Seilbahn, zum Teil mit Eseln vom Hafen in die Stadt hatten bringen lassen. Die Geschäfte sind auf die zahlungskräftige Kundschaft eingerichtet, es gibt viele Juwelierläden und Luxusartikel. Wir fanden aber auch einen preiswerten Silberschmuck, den mir Marcel als Andenken schenkte. Es ist unglaublich, aber die Leute, die hier wohnen, haben sich ihren Lebensstil bewahrt. Mittendrin hängte jemand seine Wäsche auf und kümmerte sich nicht um die vielen Touristen, die täglich durch die Gassen strömen. Andererseits sind sie sich hier auch ihrer einmalig schönen Lage bewusst und stellen Stühle, Amphoren, Sonnenschirme oder Boote auf die Dächer, damit die Aussicht vom Panoramaweg aus noch schöner oder einmaliger ist. Die Dächer sind nicht alle blau, und so gibt es immer wieder neues zu fotografieren.

Immer wieder waren wir fasziniert von den farblichen Gegensätzen, von weissen Wänden und blauen Dächern, aber auch vom Pink der Bougainvillea. Dazu gefiel es uns, dass wir am Kraterrand immer wieder Türen fanden, die einfach nur zu einer Treppe führten, von der man nicht wusste, was sich am anderen Ende verbirgt.

Mit dem Segelboot ging es durch die Caldera auf Nea Kameni, die noch vulkanisch aktive Insel. Dort fanden wir Schwefel und Fumarolen. In einer kleinen Bucht konnten wir im warmen aber schlammigen Wasser baden. Dann fuhren wir nach Manolas, die andere Insel, die quasi mal Kraterrand war. Diese ist viel kleiner als Santorini. Wir stiegen die vielen Stufen hoch zum Dorf, erkundeten die Gassen, fanden Katzen und andere malerische Fotosujets. Und natürlich hatten wir im Hintergrund immer wieder den Kraterrand von Santorini im Blick, genauso wie auf der Rückfahrt.

Leider war es die ganze Zeit über für die Jahreszeit zu kalt und nass gewesen. Dennoch hat uns Santorini gefallen und waren wir froh, dass wir uns so lange Zeit genommen hatten.

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